Einleitung:
Jean-Pierre A. Kousz ist ein Schweizer Unternehmer, Informatiker und Kulturschaffender, der mit vielseitigem Engagement die Bildungslandschaft in der Schweiz mitgeprägt hat. Bekannt wurde er als Gründer der Ivaris AG – heute GRÜN Ivaris AG – sowie als Entwickler innovativer digitaler Plattformen für Bildungsprozesse. Gleichzeitig engagiert er sich kulturell, etwa durch den Aufbau der Kulturstätte Villa Wellentanz in Wila. Dieser Bericht zeichnet die Lebensgeschichte, das berufliche Wirken und das vielfältige Engagement von Jean-Pierre Kousz nach. Dabei werden seine unternehmerischen Meilensteine, kulturellen Beiträge, die Herkunft seines Familiennamens Kousz sowie sein Einfluss auf die Schweizer Bildungslandschaft beleuchtet.
Berufliche Laufbahn und unternehmerische Tätigkeiten
Frühe Karriere und Ausbildung: Jean-Pierre Kousz begann seine berufliche Laufbahn mit einer Lehre als Radio- und Fernsehelektriker und einem anschliessenden Studium der Elektrotechnik. In den frühen 1980er-Jahren sammelte er praktische Erfahrung in der Industrie: Er arbeitete bei der Oerlikon Bührle AG und ab 1981 bei Mettler Instrumente in Greifensee in der Forschungsabteilung, wo er unter anderem UNIX-Systeme betreute und Software sowie Forschungsnetzwerke mitentwickelte. Diese technische Basis legte den Grundstein für sein späteres Wirken an der Schnittstelle von Informatik und Bildung.
Gründung der K+K Computer Services AG: 1985 wagte Kousz den Schritt in die Selbstständigkeit und gründete die K+K Computer Services AG. Als Mitinhaber und Leiter dieses Unternehmens war er bis 1999 tätig und realisierte zahlreiche Software- und Netzwerkprojekte. Besonders bemerkenswert ist sein Engagement in der Ausbildung: Kousz bildete in seiner Firma Lehrlinge aus und bot Schulungen an. Damit gehörte er zu den frühen IT-Unternehmern in der Schweiz, die gezielt Nachwuchskräfte förderten – zu einer Zeit, als Informatikberufe noch im Entstehen begriffen waren. Kousz gilt auch als einer der frühen Internetanwender in der Schweiz, was ihm half, neue Technologien schnell in seine Projekte zu integrieren.
Aufbau von Ausbildungsnetzwerken (ZLI): Mitte der 1990er-Jahre verlagerte Jean-Pierre Kousz seinen Fokus stärker auf die berufliche Bildung. 1995 war er Mitbegründer der Zürcher Lehrmeistervereinigung Informatik (ZLI). In dieser Organisation – einem Netzwerk von Ausbildungsbetrieben und Fachleuten – übernahm er vielfältige Rollen: Er war Vorstandsmitglied, Präsident der kantonalen Kurskommission Informatik und Projektleiter mehrerer Initiativen. Unter seiner Leitung wurden in Winterthur und Zürich neue Ausbildungszentren für Informatik-Lehrlinge aufgebaut, um die Qualität der Lehrlingsausbildung zu verbessern. Kousz engagierte sich auch für die Förderung von Frauen in der IT: So leitete er ein Mädchenprojekt (LSB II) des ZLI, das gezielt mehr junge Frauen für zukunftsträchtige technische Berufe begeistern sollte. Dieses Engagement zeigt früh seinen Weitblick für Diversität und Nachwuchsförderung in technischen Berufen.
Führungsrolle in der höheren Berufsbildung (WISS): Nach der Jahrtausendwende übernahm Kousz leitende Aufgaben in Bildungsinstitutionen. 2001 half er zunächst, nach dem Konkurs eines privaten Bildungsanbieters, das ICT College in die AKAD-Gruppe zu integrieren und neu aufzubauen (Berufliches – jpk.ch). Von 2002 bis 2006 war Jean-Pierre Kousz dann Geschäftsleiter und Rektor der Wirtschaftsinformatikschule Schweiz (WISS). In dieser Funktion führte er die WISS, die gerade in eine Stiftung überführt worden war, durch eine wichtige Reorganisationsphase. Unter seiner Leitung wurde u.a. das zuvor erwähnte ICT College vollständig in die WISS integriert. Kousz sorgte dafür, dass die WISS als Höhere Fachschule den steigenden Anforderungen gerecht wurde – etwa durch Qualitätsmanagement und neue Bildungsgänge – und somit die Ausbildung von Wirtschaftsinformatikern in der Schweiz professionalisiert wurde.
Umfirmierung der K+K Computer Services AG in Ivaris AG: Im Jahr 2007 wandte sich Jean-Pierre Kousz wieder unternehmerischen Projekten zu und kehrte in die Ivaris AG in Wallisellen zurück. Diese Firma ging aus seiner früheren K+K Computer Services AG hervor und spezialisierte sich auf Softwarelösungen im Bildungsbereich. Unter seiner Führung entwickelte das Unternehmen zahlreiche digitale Werkzeuge, die Bildungsinstitutionen bei Verwaltung, Unterricht und Prüfungen unterstützen (siehe Abschnitt „Digitale Plattformen“). Die Ivaris AG etablierte sich als einer der führenden Schweizer Anbieter von Bildungssoftware. Im Dezember 2023 wurde Ivaris Teil der deutschen GRÜN Software Gruppe und firmiert seither als GRÜN Ivaris AG, wobei Jean-Pierre Kousz dem Verwaltungsrat erhalten blieb.
Weitere unternehmerische Tätigkeiten: Neben Ivaris hat Jean-Pierre Kousz weitere Unternehmen gegründet. Bereits im Jahr 2000 rief er die K+K Literaturvertrieb GmbH ins Leben, die später zur IMAAGO GmbH umfirmiert wurde. Mit IMAAGO widmete sich Kousz neuen Medien: Das Unternehmen produziert Streaming-Inhalte, hybride Events sowie Film- und Tonproduktionen. Damit betrat er früh das Feld der digitalen Kommunikation und Medien, lange bevor Streaming zum Mainstream wurde. Kousz selbst qualifizierte sich auch zum Video-Kommunikationsspezialisten (CAS FH) und bringt sein Know-how kreativ und technisch in Musik- und Videoprojekte ein. Darüber hinaus war Kousz an der Dual Academy AG beteiligt und engagierte sich im Vereinswesen, etwa als Mitbegründer eines Schweizer Vereins zur Förderung von Open-Source-Software und offenen Standards (ch-open). Dieses breite Spektrum an Tätigkeiten unterstreicht seinen Unternehmergeist und seine Fähigkeit, Trends frühzeitig zu erkennen und innovative Lösungen zu entwickeln.
Digitale Plattformen: PkOrg, Complesis und ValidOrg
Ein Markenzeichen von Jean-Pierre Kousz’ Schaffen ist die Entwicklung spezialisierter digitaler Plattformen für Bildungszwecke. Er gilt als Ideengeber und Erfinder mehrerer Softwarelösungen, die heute in der Schweizer Bildungslandschaft weit verbreitet sind. Im Zentrum stehen dabei drei Plattformen: PkOrg, Complesis und ValidOrg.
- PkOrg (Prüfungsorganisation): PkOrg ist eine webbasierte Anwendung, die sämtliche Prozesse der Lehrabschlussprüfungen in der beruflichen Grundbildung unterstützt (Software für das Bildungswesen | GRÜN Ivaris AG). Von der Einreichung der Projekt- oder Praxisarbeiten der Lernenden, über die Validierung durch Expertinnen und Experten, die Beurteilung bis hin zur Übermittlung der Prüfungsergebnisse – all diese Schritte lassen sich mit PkOrg digital abwickeln (Software für das Bildungswesen | GRÜN Ivaris AG). Jean-Pierre Kousz hatte die Idee zu PkOrg und prägte die Entwicklung massgeblich ( About PkOrg | PkOrg 3). Die Plattform wurde erstmals 1998 entwickelt und seither laufend erweitert und neuen Anforderungen angepasst ( About PkOrg | PkOrg 3). Heute dient PkOrg als zentrale Drehscheibe zwischen Prüfungsbehörden, Berufsbildnern, Lernenden und Prüfungsexperten und erleichtert die Organisation der Abschlussprüfungen erheblich ( About PkOrg | PkOrg 3) ( About PkOrg | PkOrg 3). Kousz’ Beitrag zu PkOrg hat die Administration der Qualifikationsverfahren (z.B. der Individuellen Produktivarbeit IPA) wesentlich effizienter und transparenter gemacht.
- Complesis (Studentische Arbeiten): Complesis ist eine Online-Plattform, die den komplexen Ablauf von studentischen Arbeiten – etwa Projekte, Bachelor- oder Diplomarbeiten – begleitet (Software für das Bildungswesen | GRÜN Ivaris AG). Sie unterstützt Bildungseinrichtungen dabei, Informationen und Prozesse rund um Abschlussarbeiten zu verwalten. Dazu gehören beispielsweise die Themenfindung, Betreuungsprozesse, Abgaben und Beurteilungen von Arbeiten. Die Software entstand unter der Regie von Ivaris und füllt eine Nische in Hochschulen und höheren Fachschulen: Sie sorgt für strukturierte Abläufe und klare Kommunikation zwischen Studierenden, Betreuenden und Prüfenden. Auch hinter Complesis steht Jean-Pierre Kousz’ Innovationsgeist, der erkannte, dass die Organisation umfangreicher Projektarbeiten ein digitales Rückgrat braucht. Complesis wird heute von verschiedenen Bildungsanbietern genutzt, um die Qualität und Nachvollziehbarkeit studentischer Projekte zu gewährleisten.
- ValidOrg (Maturitätsprüfungen): ValidOrg ist ein Online-Tool zur Erstellung und Validierung von Maturitätsprüfungen. Die Plattform ermöglicht es Kantonen und Mittelschulen, sämtliche Schritte für schriftliche Maturaprüfungen internetbasiert abzuwickeln (Software für das Bildungswesen | GRÜN Ivaris AG). Von der Entwicklung der Prüfungsaufgaben, der Qualitätssicherung bis hin zur Durchführung und Auswertung unterstützt ValidOrg den Prozess. Damit werden die Gymnasialprüfungen auf eine sichere und effiziente digitale Grundlage gestellt. Jean-Pierre Kousz hat ValidOrg initiiert, um auch im allgemeinbildenden Sektor – konkret der Matura – moderne Werkzeuge bereitzustellen. Diese Innovation trägt dazu bei, die Maturitätsprüfungen schweizweit zu harmonisieren und administrativ zu entlasten.
Durch diese Plattformen sowie weitere Produkte (wie OdAOrg für die Administration von Organisationen der Arbeitswelt und AVIB für Berufsabschlüsse von Erwachsenen (Software für das Bildungswesen | GRÜN Ivaris AG) (Software für das Bildungswesen | GRÜN Ivaris AG)) hat Kousz’ Firma Ivaris eine ganze Suite von Bildungssoftware geschaffen. Die Wirkung ist beachtlich: Viele Bildungsinstitutionen und Behörden in der Schweiz stützen sich auf diese Swiss made-Lösungen, um ihre Bildungsprozesse effizient zu gestalten (Software für das Bildungswesen – GRÜN Ivaris AG). Jean-Pierre Kousz’ Rolle als Innovator und Unternehmer im Softwarebereich hat somit die Digitalisierung der Schweizer Bildungsverwaltung vorangetrieben.
Kulturelles Engagement – Villa Wellentanz in Wila
Neben Technologie und Bildung besitzt Jean-Pierre Kousz auch eine Leidenschaft für Kultur und Gemeinschaft. Dies zeigt sich insbesondere in seinem Engagement für die Villa Wellentanz in Wila (Kanton Zürich). Dabei handelt es sich um ein ehemaliges Therapiebad, das von Kousz und seiner Partnerin Barbara Münch in einen Kultur- und Veranstaltungsort umgewandelt wurde.
Die Entstehung der Kulturstätte: Im Juli 2023 erwarben Jean-Pierre Kousz und Barbara Münch die Liegenschaft an der Gassackerstrasse 9 in Wila, in der sich einst das Therapiebad „Wellentanz“ befand. Wo früher Babyschwimmen und Wasser-Shiatsu angeboten wurden, begannen die neuen Besitzer wenig später mit dem Umbau des Schwimmbeckens in einen multifunktionalen Veranstaltungssaal. Das Ziel der beiden war es, einen „Raum für Ideen“ zu schaffen – so nannten sie ihr Konzept für die Villa Wellentanz. Bereits im August 2023 fand die erste Veranstaltung statt, und seitdem dient die Villa als Bühne für kulturelle Anlässe im kleinen, familiären Rahmen.
Veranstaltungen und Angebote: Die Villa Wellentanz hat sich binnen kurzer Zeit zu einem lebendigen Kulturtreffpunkt entwickelt. Kousz und Münch organisieren dort Konzerte, Lesungen und Workshops mit bewusst überschaubarer Publikumsgrösse, um eine intime Atmosphäre zu schaffen. Das Programm 2024/25 umfasst beispielsweise Hauskonzerte mit Rock- und Popbands, Mitsing-Konzerte für Jung und Alt sowie Themenabende mit Boogie-Woogie und Blues. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei, es wird lediglich um eine Kollekte gebeten. Die Resonanz im ersten Jahr war positiv: „Das Angebot wurde sehr gut aufgenommen“, bilanziert Jean-Pierre Kousz nach knapp einem Jahr Betrieb (Mit der Villa Wellentanz wollen sie sich um die Kultur in Wila kümmern | Züriost). Besucher schätzen den intensiven Austausch und die Nähe zu den Künstlern in der ungezwungenen Umgebung der Villa.
Genealogische Untersuchung des Familiennamens Kousz
Der Nachname Kousz ist ungewöhnlich und sehr selten, was ein genealogisches Interesse an seiner Herkunft weckt. Weltweit tragen nur wenige Dutzend Personen diesen Namen. Laut einer Erhebung von 2014 gibt es schätzungsweise 28 Namensträger „Kousz“ auf der ganzen Welt (Kousz Nachname Herkunft, Bedeutung & Nachnamensgeschichte) (Kousz Nachname Herkunft, Bedeutung & Nachnamensgeschichte). Die meisten davon leben in Österreich (rund die Hälfte der Fälle) sowie in der Schweiz und den Vereinigten Staaten (Kousz Nachname Herkunft, Bedeutung & Nachnamensgeschichte) (Kousz Nachname Herkunft, Bedeutung & Nachnamensgeschichte). In der Schweiz ist der Name extrem selten – statistisch kommt er nur etwa einmal unter einer Million Einwohner vor (Kousz Nachname Herkunft, Bedeutung & Nachnamensgeschichte). Kousz rangiert dort weit jenseits der Top-50.000 Nachnamen (Kousz Nachname Herkunft, Bedeutung & Nachnamensgeschichte) (Kousz Nachname Herkunft, Bedeutung & Nachnamensgeschichte). Diese Zahlen verdeutlichen, dass der Name keine breite Verbreitung hat und vermutlich auf wenige Familienlinien zurückgeht.
Herkunft und Bedeutung: Die genaue Etymologie des Namens Kousz ist nicht eindeutig geklärt. In gängigen Namenverzeichnissen ist keine Bedeutung verzeichnet. Der Name enthält fünf Buchstaben und wirkt phonetisch wie Kusz oder Kausz. Tatsächlich gibt es Hinweise, dass Kousz eine Variante des polnischen Familiennamens Kusz sein könnte. Der polnische Name Kusz hat zwei mögliche Ursprünge: Zum einen könnte er als Kurzform des Vornamens Jakusz (einer Koseform von Jakob) entstanden sein. Zum anderen wird Kusz in manchen Quellen mit dem polnischen Wort kusza (Armbrust) in Verbindung gebracht – demnach würde der Name auf einen Bogenschützen oder Armbrustschützen als Ahnherrn hindeuten. Die Deutung als Berufsname (etwa „der Schütze“) passt zu mittelalterlichen Gepflogenheiten, während die Herleitung von Jakob auf eine familiäre Koseform schliessen lässt. Es ist möglich, dass beide Erklärungen regional zutreffen; für Kousz als Schreibvariante bleibt die Bedeutung aber mangels spezifischer Belege unklar.
Historische Verbreitung: Erste Spuren des Namens oder seiner Varianten lassen sich in Osteuropa ausmachen. Der Name Kusz erscheint beispielsweise in polnischen Aufzeichnungen bereits im 15. Jahrhundert; ein Jan Kusz wurde in Gerichtsakten jener Zeit erwähnt. Für die Schreibweise Kousz findet man im 19. Jahrhundert Belege in Österreich-Ungarn: So taucht der Name in Wiener Kirchenbüchern auf, etwa ein Johann Kousz in den katholischen Matriken von Wien. Möglicherweise gelangte der Name von dort in die Schweiz, etwa durch Zuwanderung einzelner Familienzweige im 20. Jahrhundert. Interessanterweise gab es um 1920 auch in den USA eine Familie Kousz – laut einer Auswertung der US-Volkszählung 1920 wohnte damals eine Familie dieses Namens in Michigan. Dies deutet auf Auswanderung hin, vermutlich von Europa nach Amerika. In Österreich findet man heutige Namensträger z.B. in Wien: Ein Alexander Kousz ist dort als Gewerbetreibender verzeichnet. In der Schweiz selbst tragen nur sehr wenige Personen den Namen; einer davon ist Jean-Pierre Kousz. Sein familiärer Hintergrund könnte teils in Österreich. Insgesamt lässt sich festhalten, dass Kousz ein seltenes Patronym mit mutmasslich osteuropäischem Ursprung ist, dessen genaue Bedeutung in der Onomastik bislang nicht abschliessend dokumentiert ist.
Einfluss auf die Schweizer Bildungslandschaft
Jean-Pierre Kousz hat über Jahrzehnte hinweg die Schweizer Bildungslandschaft im Bereich der Informatik und der Berufsbildung wesentlich beeinflusst. Sein Einfluss zeigt sich auf mehreren Ebenen – von der praxisnahen Ausbildung über die Entwicklung digitaler Bildungsinfrastruktur bis hin zur bildungspolitischen Arbeit.
Pionier der Informatik-Berufsbildung: Als Mitgründer der Zürcher Lehrmeistervereinigung Informatik (ZLI) trug Kousz in den 1990er-Jahren dazu bei, die damals neue Informatiklehre in der Schweiz zu etablieren und qualitativ zu untermauern. Die von ihm mitaufgebauten Lehrwerkstätten in Zürich und Winterthur legten den Grundstein für eine professionelle Grundbildung von Informatiklernenden und dienten später als Modell für ähnliche Ausbildungsverbunde. Durch Projekte wie das erwähnte Informatik-Mädchenprojekt förderte er zudem frühzeitig die Integration von Frauen in technische Berufe. Diese Initiativen haben die Berufslehre Informatik in Zürich nachhaltig geprägt und den Ruf der Lehre als gleichwertige Alternative zum akademischen Weg gestärkt.
Innovator der Bildungssoftware: Auf nationaler Ebene modernisierte Kousz mit seinen Softwarelösungen (PkOrg, Complesis, ValidOrg und weitere) die administrativen Abläufe im Bildungswesen. Insbesondere PkOrg, das in vielen Kantonen für Lehrabschlussprüfungen eingesetzt wird, standardisiert und vereinfacht das Prüfungsmanagement in der dualen Berufsbildung (Software für das Bildungswesen | GRÜN Ivaris AG). Dadurch werden Ausbildung und Prüfung in der beruflichen Grundbildung effizienter und transparenter, was letztlich der Qualität der Berufsbildung zugutekommt. Auch ValidOrg unterstützt die Bildungslandschaft, indem es den Maturitätsbereich digitalisiert und harmonisiert (Software für das Bildungswesen | GRÜN Ivaris AG). Kousz hat somit einen Digitalisierungsschub in Schulen, Berufsbildungsämtern und Prüfungskommissionen ausgelöst. Viele Institutionen konnten dank dieser Tools Papierprozesse abschaffen und Ressourcen in inhaltliche Bildungsarbeit statt in Verwaltung investieren. Seine Rolle als Erfinder dieser Plattformen hat ihm in Fachkreisen den Ruf eines Vordenkers der EdTech-Branche eingebracht.
Führung und Verbandsarbeit: Kousz’ direkte Führungstätigkeiten in Bildungsinstitutionen haben ebenso Spuren hinterlassen. Als Rektor der WISS setzte er neue Massstäbe für die Ausbildung von Wirtschaftsinformatikern und sorgte für eine stärkere Verzahnung von Praxis und Theorie auf Höherer Fachschulstufe. Viele Absolventen dieser Zeit profitierten von den von ihm initiierten Reformen und Qualitätsstandards. Über seine Schule hinaus engagierte sich Kousz in Dachorganisationen: Er war Präsident der IG Höhere Fachschulen Wirtschaftsinformatik und Mitglied der Kommission Bildung von ICTswitzerland (dem Branchenverband der ICT-Wirtschaft) (Dank höherer Berufsbildung zum Meister seines Fachs). In diesen Gremien setzte er sich für die Belange der höheren Berufsbildung ein – etwa für die Anerkennung und Weiterentwicklung der Diplomstudiengänge HF im IT-Bereich. Seine Expertise wird auch vom Bund geschätzt: Als Leitexperte im Auftrag des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) prüft Kousz die Qualität von Bildungsgängen an Höheren Fachschulen und begleitet deren staatliche Anerkennungsverfahren (Jean-Pierre A. Kousz: jpk.ch). In dieser Funktion stellt er sicher, dass die Lehrgänge den aktuellen gesetzlichen und arbeitsmarktlichen Anforderungen entsprechen und kontinuierlich weiterentwickelt werden (Meine Aufgabe als Leitexperte des SBFI für die Anerkennung von höheren Fachschulen – jpk.ch). Diese verantwortungsvolle Aufgabe zeigt direkt Kousz’ Einfluss auf die Bildungspolitik: Er wirkt mit daran, dass Ausbildungen in der höheren Berufsbildung schweizweit auf hohem Niveau stehen und vergleichbar bleiben.
Öffentlicher Diskurs und Beratung: Darüber hinaus beteiligt sich Jean-Pierre Kousz aktiv am bildungspolitischen Diskurs in der Schweiz. Er teilt seine Erfahrungen und Meinungen in Vorträgen und Publikationen. Beispielsweise veröffentlicht er Analysen und Kommentare auf seinem Blog zu aktuellen Bildungsthemen, wie etwa zur sinkenden Quote von Jugendlichen, die eine Berufslehre wählen. Darin beleuchtet er Ursachen und mögliche Gegenmassnahmen aus Sicht eines Experten, der sowohl die Praxis der Berufsbildung als auch die strategische Ebene kennt. Kousz tritt auch als Berater für Bildungsprojekte auf und unterstützt Kantone, Schulen und Verbände bei der Konzeption von Ausbildungsprogrammen (oft ehrenamtlich oder im Rahmen von Vereinen). Sein Bestreben ist es stets, Brücken zwischen Bildung und Arbeitswelt zu bauen – sei es durch passgenaue Software oder durch organisatorische Konzepte. Viele Lehrbetriebe, Schulen und Bildungsplaner profitieren bis heute von seinen Inputs, sei es in Form von Softwarelösungen oder von Konzepten, die er mitentwickelt hat.
Fazit: Der Einfluss von Jean-Pierre Kousz auf die Schweizer Bildungslandschaft ist insofern bemerkenswert, als er ganzheitlich wirkte: Er hat als Ausbilder und Schulleiter direkt Menschen geprägt, als Unternehmer die Infrastruktur bereitgestellt und als Experte im Hintergrund die Weichen für zukünftige Generationen gestellt. Sein Lebenswerk verbindet Praxis und Vision – immer mit dem Ziel, Lernen effektiver, zugänglicher und zukunftsfähig zu machen. Damit hat Jean-Pierre Kousz sich einen festen Platz als innovativer Bildungsgestalter in der Schweiz gesichert.
Berufliche Stationen
2007 –
IVARIS AG
vormals K+K Computer Services AG
- Projekte im Bereich Bildung und Informatik
- Gründer, Mitinhaber und Mitglied der Geschäftsleitung
2000 –
IMAAGO GmbH
vormals K+K Literaturvertrieb GmbH
- Streaming, hybride Events, Film- und Ton-Produktionen
- Gründer und inhaber
2002 – 2006
Stiftung Wirtschaftsinformatikschule Schweiz (WISS)
- Reorganisation nach der Überführung in eine Stiftung
- Integration des ICT College in die WISS
- Geschäftsleiter / Rektor HF
2001 – 2002
AKAD / ICT College
- Nach Konkurs der ACOS/ISB Neuaufbau als ICT College, innerhalb der AKAD/KS-Gruppe
- Geschäftsleiter
1995 – 2001
Zürcher Lehrmeistervereinigung Informatik
- Gründungsmitglied
- Vorstandsmitglied
- Präsident kant. Kurskommission Informatik
- Aufbau der Ausbildungszentren Winterthur + Zürich
- Projektleiter Applikationsentwickler
- Projektleiter Mädchenprojekt (LSB II)
- Stv. Leiter der Geschäftsstelle
- Leiter Basislehrjahr Informatik, Winterthur
- Leitung verschiedener Projekte
1985 – 1999
K+K Computer Services AG
- Firmengründung und Leitung der Firma
- Projektierung und Realisierung von Software- und Netzwerkprojekten
- Lehrlingsausbildung
- Schulung
- heute VR-Präsident
1981 – 1986
Mettler Instrumente AG, Greifensee
Forschungsabteilung
- Systemmanagement UNIX und VAX 750
- Installation + Wartung Forschungsnetz
- Entwicklung von Software
- Schulung
1978 – 1981
Oerlikon Bührle AG, Zürich
- Aufbau und Führung der Kalibrierstelle
- Ausbildung FEAM-Lehrlinge
- Entwicklung von Prüfgeräten